Im Vordergrund einer Innrevitalisierung in Celerina steht die Aufwertung der ökologischen Verhältnisse in und entlang von Gewässern und die Verbesserung der Quervernetzung durch die Ausbildung von strukturreichen Ufern mit standortgerechter Ufervegetation. Der ökomorphologische Zustand des Inns wird durch die geplante Revitalisierung verbessert und zahlreiche neue Habitate und Laichplatzangebote für die Bachforelle und Äsche sowie geeignete Lebensräume für die terrestrische Flora und Fauna werden geschaffen. Die Situation der Hochwassersicherheit von Celerina wird erhöht und das Dammbruch-/Seitenerosionsrisiko verringert.
Das Revitalisierungsvorhaben wertet zudem die Flusslandschaft auf. Die geplante Besucherlenkung ermöglicht abschnittweise Zugang zum Gewässer oder erlaubt einladende Einblicke in die revitalisierten Gewässerabschnitte. Die Attraktivität aus Sicht Naherholung und Tourismus wird stark erhöht.
Die projektierte Innrevitalisierung der Gemeinde Celerina verläuft vom Ausgang der Charnadüraschlucht bis zur unteren Gemeindegrenze zu Samedan, bei Punt dals Bovs, über rund 2,5 km.
Finanzrechtlich sind Revitalisierungen Verbundaufgaben zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden. Die Gemeinde Celerina als Bauherrin wird daher massgeblich vom Bund und dem Kanton Graubünden unterstützt. Die Gesamtkosten für die Revitalisierung des Inns belaufen sich auf CHF 4.8 Millionen. Die beantragte Mitfinanzierung durch den naturemade star-Fonds von ewz in der Höhe von CHF 500'000 wurde durch das Öko-Fonds-Lenkungsgremium genehmigt. Die definitive Kostenaufteilung zwischen Bund, Kanton und Gemeinde wird mit der Projektgenehmigung durch den Kanton festgelegt. Die Kostenbeteiligung der Gemeinde Celerina beträgt max. 20% (= CHF 960'000).
Bei einer Kreditgenehmigung durch die Gemeindeversammlung sowie der Projektgenehmigung durch die Regierung des Kantons Graubünden ist der Baubeginn im Sommer 2022 geplant. Gemäss Bauprogramm ist die Fertigstellung der Arbeiten im Winter 2024 vorgesehen.